Lesson learned: Höhenrausch

Einige meiner Freunde wünschten sich schon lange einen Flug mit mir ans Matterhorn. Heute stand dieser endlich an.

Die Vorzeichen waren gut, das Wetter stimmte, das Flugzeug war in Schuss.
Da wir zu viert im Flugzeug sassen und dementsprechend schwer waren, mussten wir schnell an Höhe gewinnen. Zum Glück war heute Samstag und das Militär war nicht aktiv, so konnten wir ohne weiteres auf 15‘000 Fuss steigen.

Bereits über dem Aletschgletscher hatten wir unsere Zielhöhe erreicht und konnten das Bergpanorama in vollen Zügen geniessen. Die Stimmung war ausgelassen, nur einer meiner Freunde wurde zunehmend ruhiger. Als wir ihn fragten, ob alles ok sei, gab er zunächst keine Antwort. Plötzlich fing er an in unzusammenhängenden Sätzen zu sprechen. Wir realisierten, dass er nicht mehr klar im Kopf war. Zudem bekam er Schweissausbrüche, obwohl es hier oben eher kalt war.

Wir entschieden uns, den Flug abzubrechen und zum Flugplatz zurückzukehren, da unser Freund wahrscheinlich aufgrund der Höhe an Höhenproblemen (Hypoxie) leidete. Während des Sinkfluges besserte sich sein Zustand zusehends. Am Boden angekommen, klopfte er wieder Sprüche wie immer.

Lesson learned: Wäre ich als Pilot, anstelle meines Freundes in diesen Zustand geraten, hätte dies unter Umständen schwerwiegende Konsequenzen zur Folge gehabt. Es hätte auch mir passieren können. Daher nehme ich auf Alpenflügen nun stets eine Sauerstoffflasche mit.


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