Wenn auch das heute referenzierte Beispiel (siehe Video unten) aus Grossbritannien kommt. Die Message ist auf der ganzen Welt gültig: Auf VFR-Flügen ist immer ein entsprechender Abstand zu Wolken zu halten. Durchflüge durch Wolken bergen unerwartete Gefahren und sind daher ein No-Go!

 

 

Grundsätzlich gilt ein Wolkenabstand von vertikal 1000 ft und horizontal 1.5 km. Die Mindestsicht ausserhalb der Luftraumklasse G beträgt 5 km unterhalb FL 100 und 8 km oberhalb FL 100. Im Luftraum der Klasse G darf bis zu einer Mindestsichtweite von 1.5 km geflogen werden, falls die Sicht auf Boden oder Wasser, ein Flugweg ausserhalb von Wolken (ohne Wolkenabstand) und jederzeit eine Umkehrkurve sichergestellt werden kann.

 

 

In dem Sinne: Let’s stay safe, fly within the limits, plan ahead, respect the weather and be prepared to divert.

Beachte in diesem Kontext auch andere Beiträge wie «Wetter Apps – Nutzen und Einschränkungen»

 

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Pilotinnen und Piloten vertrauen bei der Flugvorbereitung mehr und mehr den Wetter-Apps. Diese Apps stellen den Usern benutzerfreundliche Informationen über das aktuelle Wetter zur Verfügung, visualisieren in Radarbildern und -filmen Niederschlagszonen und als Kernstück sozusagen, prognostizieren sie das Wetter punktgenau für einen beliebigen Ort.

Für die Benutzer dieser Apps, in unserem Fall für Piloten, bestehen aber auch Gefahren, wenn sie den Daten blind vertrauen und zu wenig Hintergrundinformationen zur Entstehung und Verwendung der Daten haben. In zwei Beiträgen wollen wir die Wetter-Apps kritisch durchleuchten.

Teil 2: Daten allein reichen nicht aus
Ein grundsätzliches Problem mit den Wetter-Apps ist es, dass sie oft ein viel zu vereinfachtes, weil für die Allgemeinheit gedachtes Bild einer sehr komplexen Umgebung, nämlich dem Wetter, zeigen. Das beginnt damit, dass die Prognose nur mit einem einzigen Symbol dargestellt wird, welches für mehrere Stunden, Halb- oder Ganztage gelten soll. Dahinter verbirgt sich jedoch ein dynamisches Zusammenspiel von Sonne, Wolken, Temperatur, Feuchtigkeit, Niederschlag usw.. Solche vereinfachten Vorhersagen müssten deshalb mit grosser Vorsicht genossen werden. Abhilfe schafft das Lesen des (vom Prognostiker erstellen) Wetterberichtes, in dem dann detailliert über die allgemeine Lage – was dem meteo-interessierten Piloten schon viel sagt – und dem lokalen Wettercharakter mit den Veränderungen berichtet wird. Oftmals wird auch noch die Wahrscheinlichkeit einer Wetteränderung angegeben, was für eine Flugplanung und dem Entscheid für die Durchführung überaus sinnvoll ist.

Wetterzustände, entwicklungen und -prognosen
Wetter-Apps geben nur ein Augenblick-Bild zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder, und sobald der Pilot ins Flugzeug steigt, sind diese Angaben bereits veraltet. Natürlich ist das weniger ein Problem im Sommer bei einer stabilen Hochdrucklage, doch bei dynamischem Wetter mit Westwindcharakter oder sommerlichen Gewitterlagen muss diesem Umstand Rechnung getragen werden. Auch deshalb lohnt sich das Studium der allgemeinen Lage wie im letzten Abschnitt beschrieben. In diesem Zusammenhang sind auch die Radarbilder/-filme zu nennen. Je nach Verbindung mit etlichen Minuten Verspätung aufgrund der Erfassung, Verarbeitung und Weiterleitung erscheinen die Radarbilder auf dem Handy. Nichtsdestotrotz sind Radarbilder, insbesondere wenn sie als Film aneinander gereiht in die Zukunft prognostiziert werden, wie beim MeteoSchweiz-App, ein grosser Mehrwert für die Flugvorbereitung.

Fazit: Wetter-Apps sind ein tolles Add-On für die Flugvorbereitung, wenn man sich der Grenzen dieser Aussagen bewusst ist. Add-on, weil als primäre Quelle für das Meteo-Briefing immer noch die offiziellen Flugwetter-Produkte wie METAR, TAF, GAFOR, LLSWC – um mal beim VFR-Bereich zu bleiben – verwendet werden sollten.

Nützliche Links:

Ein Blick hinter die «Kulissen» der Lokalprognosen von MeteoSchweiz

Wie gut sind die Flugwetterprognosen? – MeteoSchweiz (admin.ch)

 

Wetter Apps – Nutzen und Einschränkungen (Beitrag 1 von 2)
Stay Safe by BAZL (admin.ch)

 

Pilotinnen und Piloten vertrauen bei der Flugvorbereitung mehr und mehr den Wetter-Apps. Diese Apps stellen den Usern benutzerfreundliche Informationen über das aktuelle Wetter zur Verfügung, visualisieren in Radarbildern und -filmen Niederschlagszonen und als Kernstück sozusagen, prognostizieren sie das Wetter punktgenau für einen beliebigen Ort.

Für die Benutzer dieser Apps, in unserem Fall für Piloten, bestehen aber auch Gefahren, wenn sie den Daten blind vertrauen und zu wenig Hintergrundinformationen zur Entstehung und Verwendung der Daten haben. In zwei Beiträgen wollen wir die Wetter-Apps kritisch durchleuchten.

Teil 1: Wetterdaten: Auf die Qualität kommt es an
Wetter-Apps sind immer nur so gut wie die Wetterdaten, welche in die Modelle einfliessen. Das bedingt ein Netz an Sensoren am Boden (MeteoSchweiz betreibt dazu das sogenannte SwissMetNet mit ca. 160 vollautomatischen Messstationen und zusätzlichen automatischen Niederschlagsstationen. Für Modelle entscheidend sind auch Informationen aus der Höhe (Radiosondierungen / Wetterballone) sowie Radar- und Satellitendaten. Aber auch bei den Modellen gibt es Unterschiede, denn jeder Wetterdienst betreibt neben den grobmaschigen, europäischen und amerikanischen Modellen auch eigene, oft kleinräumigere und engmaschigere Modelle.

Für die Wetterprognosen werden daher meist mehrere Modelle berücksichtigt. Und genau hier ist der Meteorologe gefragt, der aufgrund seiner Erfahrung die besten Prognosen aus den verschiedensten Modellen erstellen kann. Vorsicht es deshalb geboten bei Wetter Apps, welche vermeintlich punktgenau über viele Tage hinaus fast stundengenaue Prognosen erstellen. Diese sind reine Modelloutputs im Gegensatz zu Wetterberichten, welche in Prosa-Form von Meteorologen geschrieben werden. Auch die speziell für Piloten publizierten Prognose-Produkte wie TAF, GAFOR und die LLSWC werden von Meteorologen erstellt.

In Teil 2 wenden wir uns der Frage zu, welche Angaben zur Wetterentwicklung für uns Piloten zentral sind und was wir unbedingt über die zeitliche Verzögerungen wissen müssen. Stay tuned!

Nützliche Links:

Ein Blick hinter die «Kulissen» der Lokalprognosen von MeteoSchweiz

Wie gut sind die Flugwetterprognosen? – MeteoSchweiz (admin.ch)

VMC into IMC – a mostly fatal danger! Join the EASA Live-session on December 16, 2021, 17-19h CET. You can register at: VFR into IMC – An Evening with Claude Vuichard | EASA Community (europa.eu)

Aktuelle Situation:
Über Frankreich liegt ein vor allem in der Höhe erkennbares
Tief, die Druckverteilung am Boden wird zusehends flacher.
Auf der Vorderseite des Tiefs wird mit südwestlicher
Strömung weiterhin feuchte und instabil geschichtete Luft zum
Alpenraum geführt.
 
Angesichts dieser instabilen Wetterlage gilt dem Meteo-Briefing besonderes Augenmerk. Folgende Checkpunkte sind zu beachten:
 
> Low level area forecast (SIGWX low Karte für Europa)
> Low level SIGWX Alpen
> GAFOR
> Wind & temperature chart
> TAFs/METARs
> Weather radar / Satellite imageries
> En-route webcams
> If in doubt, get a professional weather briefing

 

Ohne Meteo-Briefing kein Flug – dies sollte jedem Piloten bewusst sein, bevor er in sein Flugzeug steigt. Beachte in diesem Kontext auf einen älteren Stay Safe-Beitrag zum Thema «Flugvorbereitung bei der Möglichkeit von Gewittern». Safe and happy landings!