Per 1. Januar 2021 wurde das Mandat zur Übernahme der Funktion des RCC Schweiz (Aviation Rescue Coordination Center) an die Luftwaffe übertragen. Damit konnte – wie von der SUST angeregt – die Organisation und Arbeitsweise des Such- und Rettungsdienstes effizienter gestaltet werden. So wurden Schnittstellen abgebaut (Alarmierung und Suche innerhalb der gleichen Organisation) und die hoheitliche Aufgabe SAR gemäss ICAO Annex 12 optimal in die bereits bestehenden SAR-Aufgaben der Luftwaffe integriert.

Im Rahmen des Projekts Luftpolizeidienst 24 (LP24) baute die Schweizer Luftwaffe eine permanente Bereitschaft für Interventionen und Hilfestellungen im Luftraum auf. Ab 31. Dezember 2020 ist die Luftwaffe für den Luftpolizeidienst rund um die Uhr in Bereitschaft und verfügt damit auch über die Ressourcen das RCC während 24 Stunden zu betreuen.

Alarme sind neu ans RCC unter der Telefonnummer +41 58 484 10 00 zur richten. Bitte aktualisiert Notfallnummern in euren Unterlagen und ladet die APP «Swiss SAR Alerts» gratis auf euer Handy!

Weitere Informationen zum Thema SAR sind im VFR-Manual VFR GEN 1-0-2. Oder auf der BAZL-Website und SAR erhältlich.

Such- und Rettungsdienstleistungen (SAR) sind Dienstleistungen, die man lieber nicht in Anspruch nehmen möchte. Gleichwohl ist es gut zu wissen, dass die Rettungsprofis rund um die Uhr und sieben Tage die Woche für den Einsatz bereit sind.

Vor rund 10 Tagen haben wir euch gefragt, wie lange es dauert, bis ein SAR-Alarm für die Uncertainty Phase (INCERFA) ausgelöst wird. Es bleiben nur (kurze) 30 Minuten, wenn der Flugplan nicht annulliert oder nach der Landung geschlossen wird. Angesichts der Dinge, die nach einer Landung (After Flight Check, Hangarieren etc.) gemacht werden müssen, bleibt nicht mehr viel Zeit. Deshalb ist es wichtig, den Punkt «Flugplan schliessen» fest einzuplanen. Damit vermeidest du die Auslösung eines Alarms, von denen sich jedes Jahr rund 97% als Fehlalarme herausstellen und mit einem erheblichen Ressourcenaufwand einhergehen.

Ein Fehlalarm generiert Kosten in der Höhe von rund 500 CHF, ohne Suchflug notabene. Bei einer jährlichen Anzahl von rund 600 Fehlalarmen macht das eine ganz stolze Summe. Erfreulicherweise sind die ELT-Fehlalarme in den vergangengen Jahren zurückgegangen, was wir auf eine höhere Awareness der Piloten schliessen. Vielen Dank!

Bei einem wahren Alarm ist es hingegen wichtig, dass die SAR-Dienste auf einen lückenlosen VFR-Flugplan zurückgreifen können. Denn fehlende Angaben können eine langwierige Suche nach sich ziehen. Flugpläne sollten deshalb Auskunft über Flugzeugtyp, Farbe der Maschine, die vorgesehene Flugroute, den Abflug- und Zielort inkl. vorgesehener Startzeit sowie die errechnete Flugdauer geben. Flugpläne werden aktiv überwacht. Jeder! Immer.

Deshalb ist ein vollständiger VFR-Flugplan nicht nur eine Pilotenpflicht, sondern kann im Notfall Leben retten. Wichtige Hinweise zur Erstellung eines VFR-Flugplans gibt euch der neue SAR-Flyer

Verständlicherweise möchtest Du Dich als Besitzer eines Notsenders darauf verlassen können, dass Dein Gerät bei einer Not-Aktivierung auch tatsächlich funktioniert. Was liegt also näher, als Dein Gerät zu testen? Die Aktivierung ist schnell gemacht – die Folgen davon sind jedoch oft nicht bekannt: Mehr als 30% aller Alarme sind bewusst ausgelöste Fehlalarme!
«Scharfe Tests» sind verboten.
Die geläufige Meinung, dass jeweils zur vollen Stunde und bis 5 Minuten danach getestet werden darf, ist veraltet und galt nur für Notsender, die ausschliesslich auf der Frequenz 121,5 MHz übermittelt hatten. Die meisten heute im Einsatz stehenden ELT senden auf 406 MhZ. Diese Geräte verfügen meistens über die Möglichkeit, das Gerät per Self-Test zu prüfen. Dabei werden die Batterie, Antennenverbindungen sowie die Modulation geprüft. Durch einen erfolgreichen Self-Test kannst Du zu beinahe 100% sicher sein, dass Dein Gerät auch in einem Notfall funktioniert.
Teste Dein Gerät nur im Self-Test Modus gemäss Anleitung des Herstellers.
Happy Landing!

Search and Rescue

Bei einer Such- und Rettungsaktion (Search And Rescue) zählt jede Sekunde. Es ist ein Wettrennen gegen die Zeit und da müssen zahlreiche Faktoren zusammenspielen. Wenn auch bei einem SAR-Einsatz alles wie am Schnürchen läuft, spielt gerade das Verhalten der Piloten eine entscheidende Rolle. Ist das ELT richtig registriert? Wie teste ich mein ELT? Was passiert, wenn ich meinen Flugplan nicht schliesse?

Erfahren Sie an der AERO 2019 von zwei ausgewiesenen SAR-Experten, wie Sie als Pilot mit wenigen Massnahmen vorsorgen können und Sie Fehlalarme vermeiden können oder Sie in einem Notfall nicht zur Nadel im Heuhaufen werden. Lassen Sie Ihre ELT-Daten gleich vor Ort in der Notsender-Datenbank prüfen oder die Gratis-APP «Prevent Overdue» erklären und erfahren Sie viel Wissenswertes zum Thema SAR, ein Bereitschaftsdienst, der rund um die Uhr über Sie wacht.

Sie finden uns am Stand 308 in der Halle A5. http://www.aero-expo.com/

Derzeit gibt es ein Problem mit Prevent Overdue: Die BAZL-Applikation ist vorübergehend nicht im App Store (Version für IOS) verfügbar. Wenn die Anwendung jedoch bereits auf dem Gerät installiert ist, funktioniert sie einwandfrei. Das Problem betrifft nicht der Android-Version. Die Suche nach einer Lösung ist im Gange, die Störung sollte spätestens in zwei Wochen behoben sein.

Wer die App noch nicht kennt: Die Prevent Overdue App hilft den Piloten daran zu denken, Flugpläne rechtzeitig zu schliessen.

Refresh «close your flightplan»

Such- und Rettungsdienstleistungen (SAR) sind Dienstleistungen, die man lieber nicht in Anspruch nehmen möchte. Gleichwohl ist es gut zu wissen, dass die Rettungsprofis rund um die Uhr und sieben Tage die Woche für den Einsatz bereit sind. Bei einem allfälligen SAR-Einsatz können allerdings wichtige Elemente resp. Vorkehrungen einen wesentlichen Unterschied machen. Das BAZL hat bislang eine Reihe von Themen in Form von Merkblättern festgehalten, die es als Pilot einfach zu kennen gilt. In Zukunft werden weitere Merkblätter mit hilfreichen Tipps erstellt. Es lohnt sich also, diese Rubrik regelmässig zu besuchen.

https://www.bazl.admin.ch/bazl/de/home/fachleute/sicherheits–und-risikomanagement/search–and-rescue.html

 

Bei Notfällen ist der VFR-Flugplan ein wesentliches Instrument für Such- und Rettungseinsätze (SAR). Gerade deshalb ist es wichtig, dass der Plan mit Sorgfalt ausgefüllt wird.
Wird er hingegen ungenau oder nur oberflächlich ausgefüllt, kann er Fehlalarme erzeugen, die vermieden werden könnten.

Hier sind einige Dinge, die zu beachten sind:

  • Die Eingabe der Handynummer des Pilotes ist zwar nicht zwingend erforderlich, kann aber im Alarmfall wesentliche Zeitersparnis bringen. Die Nummer kann entweder im Feld 19 (Zusatzinformationen zu Pilot in Command) oder in Feld 18 (sonstige Informationen) eingefügt werden. Es empfiehlt sich das Feld 18, da dieses im Gegensatz zu Feld 19 allen Sicherheitszentralen sofort zu Verfügung steht und nutzbar ist. Halten Sie das Telefon während des Fluges eingeschaltet und aktiv.
  • Route: Geben Sie im Feld 15 die geplante Route so genau wie möglich ein: dadurch kann die Effizienz bei einer allfälligen Suche gesteigert werden. Um einen Flug von Dôle-Jura nach Bern zu beschreiben, ist es wahrscheinlich sinnvoller : “PARCEY-CHAMBLAY-CLUCY-LEVIER-PONTARLIER-FLEURIER-NEUCHATEL-LAUPEN” anzugeben, statt nur “PONTARLIER-NEUCHATEL”.
  • Geschätzte Gesamtzeit: Diese wird unter Berücksichtigung der Flugzeit sowie der Start- und Landeverfahren berechnet. Schätzen Sie trotzdem so realistisch wie möglich, da bei ungenauen Angaben, automatische Warnmeldungen ausgelöst werden können.
  • Bei einer Programmänderung in Bezug auf den Flugplan (EET, Verspätung, Streckenänderung, alternativer Destinationsflugplatz usw.) ist die Informationsstelle (FIC) unbedingt zu informieren.

Und vergessen Sie nicht, den Flugplan nach der Landung auf einem nicht kontrollierten Platz zu schließen.
Fazit: Es lohnt sich immer ein paar Minuten zu investieren, um Informationen sorgfältig einzugeben. Fehlalarme können damit vermieden werden und im Falle eines Notfalls könneng genau diese Informationen einen grossen Unterschied machen!

Vermutlich fragen sich nach dem letzten Beitrag zur internationalen Zusammenarbeit im Such- und Rettungsdienst (SAR) mehrere Leser: “Wie funktioniert der Schweizer Such- und Rettungsdienst?”.

Wenn ihr (glücklicherweise) noch nie an einer Such- und Rettungsaktion beteiligt wart, könnt ihr euch mit dem SAR Booklet der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST)  ein konkreteres Bild davon machen, was im Ereignisfall geschieht. Neben einem Beispiel, das die Aktionen von Minute zu Minute beschreibt, stellt das Booklet die Organisation der für die Schweiz spezifischen Such- und Rettungsdienste vor und gibt nützliche Tipps, die im Ernstfall einen Unterschied machen können.

zum SAR Booklet

Wusstet ihr, dass deutsche, italienische oder österreichische Such- und Rettungsteams (SAR) in der Schweiz schnell um Hilfe gebeten werden können, wenn die Schweizer Behörden Unterstützung bei der Suche benötigen? Die Übung ADLER 2017, die vor wenigen Wochen in der Schweiz erfolgreich stattgefunden hat, hatte zum Ziel, die Koordinationsprozesse in einer solchen Situation zu trainieren.

Für Such- und Rettungseinsätze ist das BAZL zuständig. Dafür ist das ARCC (Aviation Rescue Coordination Center) in Betrieb, das von der Kantonspolizei Zürich geführt wird. Es ist dafür zuständig, dass Alarme ausgelöst und Suchaktionen koordiniert werden. Durchgeführt werden die Suchoperationen dann von der Luftwaffe.

Dank eines Abkommens können ARCCs aus den vier Ländern Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz gegenseitige Unterstützung beantragen.

Aber warum ausländische Teams einstellen, sind unsere Teams nicht gut genug?

Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass die Mittel, die den drei Ländern zur Verfügung stehen, unterschiedliche Merkmale aufweisen und dass die Unterstützung durch die Nachbarn sehr nützlich sein kann. So mobilisierte Österreich bei der Übung ADLER 2017 einen Jet, während die Schweiz und Deutschland Hubschrauber einsetzten. Die von Österreich zur Verfügung gestellten Flugzeuge waren gerade bei dieser Übung hilfreich, da das Wetter schlecht war und die Hubschrauber nicht starten konnten.

Die ADLER 2017-Übung war ein Erfolg: Die Teams konnten den Emergency Locator Transmitter (ELT) lokalisieren, der in der Region Zürichsee-Walensee-Rickenpass positioniert war.

Nützliche Erinnerung zum Thema:
Notsignale, die auf den Alarmfrequenzen senden sind: 406 MHz und 121,5 MHz.

Spannendes Video zum Thema: hier.

Nach einem wunderbaren Frühlingsflug mit vielen tollen Eindrücken kommst du auf deinem heimischen Flugplatz an und triffst auf bekannte Piloten. Verunsichert erzählen sie dir, dass ein weiterer Freund von euch nicht von seinem Rundflug zurückgekehrt sei. Der Flugplatzleiter habe schon vergeblich versucht, ihn per Funk und auch über sein Mobiltelefon zu erreichen. Es könne sein, dass der Pilot abgestürzt sei. Betroffen stellt ihr fest, dass ihr (glücklicherweise) noch nie so nah von einem Flugunfall betroffen wart und realisiert erst in dieser Situation, dass ihr gar nicht viel über Such- und Rettungsaktionen wisst. Wo gehen überhaupt Alarme ein, wenn ein Flugunfall passiert? Wer sucht jetzt nach dem Verunfallten? Wer koordiniert die Suchaktion?

Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) hat festgestellt, dass es vielen Piloten ähnlich geht und hat in Zusammenarbeit mit ihren Stakeholdern eine umfassende Studie zum Thema Search and Rescue durchgeführt. Auf der Webseite http://www.sar-booklet.ch fasst die SUST wesentliche Elemente der Studie für eine breite Öffentlichkeit zusammen. Findet dort Informationen über Such- und Rettungsaktionen und seid informiert, wie auch ihr Spuren hinterlegen könnt, damit ihr im Notfall möglichst schnell gefunden werden könntet.

Auch bei vorbildlichster Airmanship lässt sich nicht gänzlich ausschliessen, dass der Such- und Rettungsdienst SAR («search and rescue») irgendwann einmal in Anspruch genommen werden muss. Ist es soweit, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Gut, wenn man als Pilot schon vorher dafür gesorgt hat, nicht zu einer Nadel in einem gigantischen Heuhaufen zu werden.

Ein spannender Artikel der AeroRevue zum Thema Search and Rescue:

Aero Revue 10-2016: Bericht Search and Rescue

 

Foto: VBS