Mitte November ist das Sturmtief «Frederico» mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h über unser Land gefegt. Da hat sich hoffentlich keiner von euch in die Luft gewagt. Gerade in den Herbst- und Wintermonaten sind Stürme und windige Wetterverhältnisse wiederholt anzutreffen. Für die etwas ruhigeren, aber dennoch windigen Situationen, ist es wichtig, dass sich Piloten mit Landetechniken bei Seitenwindverhältnissen auseinandersetzen und diese üben.

Landen bei Seitenwind (Engl. crosswind) ist ohne Frage eine anspruchsvolle Angelegenheit. Zum einen verändert sich im Anflug der Wind in Richtung und Stärke und man ist gezwungen, ständig Korrekturen durchzuführen, um das Flugzeug auf der Anfluggrundlinie zu halten, zum anderen nimmt mit geringer werdender Anfluggeschwindigkeit die Wirkung der Ruder ab.

 

Es muss also eine Methode angewandt werden, mit der trotz starkem Seitenwind der Flugweg über Grund entlang der Anflugachse der Landebahn gehalten wird. Dazu gibt es zwei Methoden, die Slip- und Crap-Methode. Beim «Crab» erfolgt der Anflug mit einem Vorhaltewinkel bis kurz vor dem Aufsetzen. Erst unmittelbar vor dem Aufsetzen wird das Flugzeug mit dem Seitenruder ausgerichtet.

 

 

 

Beim «Slip» senkt man mit dem Querruder die Fläche auf der windzugewandten Seite (Luv) und tritt zugleich in Gegenrichtung so ins Seitenruder, dass die Maschine keine Kurve steuert, sondern weiter geradeaus fliegt. So slippt man mit gekreuzten Rudern gegen den Seitenwind an, gleicht damit die Seitwärtsbewegung der Luft relativ zum Boden aus und hält das Flugzeug auf der verlängerten Achse der Landebahn. Gleichzeitig lässt sich mit dem Seitenruder die Längsachse der Maschine schräg zur Landebahn halten. Kurz vor dem Aufsetzen wird der Seitengleitflug ausgeleitet, die Längsachse wird wieder auf die Center Line ausgerichtet.

 

Für diese besonders anspruchsvollen Landetechniken empfehlen wir euch, diese mindestens einmal im Jahr mit eurem Fluglehrer (CFI) zu üben.

 

Erklärvideo und Simulation
Zur Veranschaulichung und Trockenübungen reichen schon mal der Newsletter der FAA Aviation Safety, das Kapitel Ausschweben und Aufsetzen mit Seitenwind von SPHAIR (inkl. Simulation) oder das Video der AOPA.

 

Happy landings.

 

 

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Die meisten Unfälle passieren während des Landeanflugs. Dieser Teil des Fluges kann durch die Anwendung stabilisierter Anflugkriterien, wie sie im Flugbetrieb üblich sind, sicherer gemacht werden.
Für die Allgemeine Luftfahrt bedeutet dies, dass der Pilot in einer Höhe von 500 ft bei 1,5 NM oder 2,8 KM von der Pistenschwelle aus einen Gleitweg mit konstantem Winkel zur Landebahn herstellt und einhält.
Wichtig für Flugvereine: In vielen Fällen lassen die örtlichen Gegebenheiten am Flugplatz eine verlängerte Mittellinie nicht zu.  Daher ist es wichtig, einen Dialog mit den Gemeindebehörden und Anwohnern zu führen, um sowohl die Lärm- als auch die Sicherheitsvorteile hervorzuheben, die dies mit sich bringt.
Im neusten “Sunny Swift” werden diese zwei Aspekte noch einmal illustriert.
Happy landings!
https://www.easa.europa.eu/sites/default/files/dfu/easa-sunny-swift-flight-instructor-issue23-de.pdf

In den vergangenen Jahren wurden dem BAZL Ereignisse gemeldet, bei denen das Luftfahrzeug nach einem (zu) späten Startabbruch, aufgrund einer falschen Berechnung der Startrollstrecke oder wegen schlechter Bodenbeschaffenheit von der Graspiste rollte (eine sog. Runway Excursion). Allein 2019 war dies zwei Mal der Fall.

Der Flugbetrieb wurde ab 16. März 2020 auf dem einen oder anderen Flugfeld teilweise oder ganz eingestellt. Demzufolge wurde dort womöglich auch kein umfassender Pistencheck durchgeführt. An gewissen Orten haben Reitsportlern oder Bauern das Land “traktiert” oder das Wetter hinterliess seine Spuren.

Deshalb ist es besonders wichtig, dass sich der Pilot-in-Command (PIC) vor dem Abflug im Rahmen der Flugvorbereitungen ein Bild über den aktuellen Pistenzustand macht. Gibt es Schlaglöcher, Traktorspuren oder anderweitige Unebenheiten, weil das Areal während der Flugpause für andere Aktivitäten zweckentfremdet wurde? Befinden sich Gegenstände auf der Piste?

Zu einer guten Startvorbereitung gehört nicht nur die vorgängige Pisteninspektion sondern auch eine zuverlässige Startstreckenberechnung. Sie ist für jeden Piloten eines der wichtigsten Elemente der Flugvorbereitung. Das Airplane Flight Manual liefert zwar die dafür notwendigen Angaben – aber nicht alle. Ein guter Leitfaden für die Startstreckenberechung und weitere zu berücksichtigende Aspekte gibt der Flyer des MFVS. Wir wünschen euch einen guten Start in die neue Woche!

Die herrlichen Landschaften unseres Landes ziehen eine grosse Vielfalt an Luftraumbenutzern an. Nebst allen möglichen Flugzeugen oder Helikoptern nutzen auch die Fallschirmspringer und die Hängegleiterpiloten den Luftraum.
Damit man sich nicht gegenseitig in die Quere kommt, gilt es einige Regeln zu beachten.

– Wählt unkontrollierte Flugplätze nie als Wapoints in eurer Flugplanung, da dort immer mit erhöhtem Verkehr irgendwelcher Art gerechnet werden muss. Das müssen nicht nur Fallschirmspringer sein – auch z.B Kunstflieger, Segelflieger oder Gyrokopter könnten den Luftraum mit euch teilen.
– Konsultiert vor jedem Flug DABS sowie NOTAM und prüft die Gebiete, die ihr an- oder durchfliegen wollt.
– Führt eure Flugroute doch über einen Flugplatz (zum Beispiel Reichenbach) denkt immer daran vor dem Durchfliegen die auf der ICAO-Karte notierte Frequenz aufzurufen (klassischer Funkspruch für das Durchfliegen einer Zone mit Restriktionen).
– Überwacht den Luftraum kontinuierlich und vor allem in der Nähe dieser Hotspots. Informiert auch eure Passagiere nach anderen Luftraumbenützern Ausschau zu halten.

Per 28. März 2019 wird – wie bereits kommuniziert – der VFR Guide in das VFR Manual integriert. Zusätzlich zur Zusammenführung werden im Rahmen der Durchführungsverordnung (EU) 1079/2012 zur Festlegung der Anforderungen bezüglich des Sprachkanalabstands für den einheitlichen europäischen Luftraum die Frequenzen der unkontrollierten Flugplätze (inkl. den Frequenzen zu besonderer Verwendung) auf 8.33kHz-Kanäle umgestellt. Im neuen VFR Manual werden die Kanäle analog der COM 2-Tabelle und dem Radio Facility Index dargestellt sein.

Derzeit gibt es ein Problem mit Prevent Overdue: Die BAZL-Applikation ist vorübergehend nicht im App Store (Version für IOS) verfügbar. Wenn die Anwendung jedoch bereits auf dem Gerät installiert ist, funktioniert sie einwandfrei. Das Problem betrifft nicht der Android-Version. Die Suche nach einer Lösung ist im Gange, die Störung sollte spätestens in zwei Wochen behoben sein.

Wer die App noch nicht kennt: Die Prevent Overdue App hilft den Piloten daran zu denken, Flugpläne rechtzeitig zu schliessen.

Refresh «close your flightplan»

Im Herbst 2016 flog in Bern ein Leichtflugzeug bei einem Touch and Go kurz nach dem Abheben in die Nachlaufturbulenz eines kurz zuvor vorbeigeflogenen Helikopters. Ein Absturz konnte nur knapp verhindert werden! Der SUST-Bericht hält fest, dass bei diesem sowie vergleichbaren Zwischenfällen die Gefahr von Nachlaufturbulenzen nicht nur unterschätzt sondern teilweise das Bewusstsein der Piloten gar nicht vorhanden ist.

Die Gefährlichkeit von Nachlaufturbulenzen ist seit den 80er Jahren bekannt. Lesen Sie in ein etwas ausführlicheren Bericht FOCA SAND-2019-001  

was es als Pilot dazu zu beachten gilt und sehen Sie im Video, was im Cockpit beim Einflug in eine wake turbulence genau passiert.

Ihre Erfahrung interessiert uns? Sind Sie als Pilot auch schon in Nachlaufturbulenzen geraten? Dann teilen Sie uns Ihre Erfahrung mit der Stay Safe-Community.

 

 

 

 

 

 

 

Der Modellflug weist in der Schweiz eine gute Sicherheitsbilanz aus. Dazu tragen auch Massnahmen des Schweizerischen Modellflugverbandes bei, wie das Safety! First Kompendium. In diesem sind alle  relevanten Aspekte zum Thema Sicherheit im Modellflug übersichtlich zusammengefasst.
Die seit Jahren bekannten Checklisten sind ebenfalls enthalten und werden im Detail erklärt. Das Kompendium konzentriert sich auf die potentiellen Gefahrenbereiche Mensch, Technik und Organisation, über welche sich eine gefährliche Ereigniskette potentiell erstreckt. Die Sammlung wird fortlaufend ergänzt und eignet sich für vereinsinterne Schulungen genauso wie zur Abgabe an Neumitglieder.

Die aktuelle Version steht hier zum Download zur Verfügung oder kann von Vereinen in gedruckter Form beim Aero Club Zentralsekretariat bestellt werden.

Safety! First – Kompendium Modellflug

Schweizerischer Modellflugverband – Sicherheit im Modellflug

 

Weshalb sollte ich beim Start mit einem Leichtflugzeug besser noch etwas warten, wenn kurz vorher ein deutlich schwereres Flugzeug gestartet ist? Ein neuer Comic mit Fluglehrerin Sunny Swift gibt wichtige Hinweise. Habt ihr auch schon Erfahrungen mit Wirbelschleppen gemacht?

Flyer Sunny Swift Wirbelschleppen

Am 5. März diesen Jahres kam es in Wangen- Lachen erneut zu einem Überrollen der Piste während des Landevorgangs. Dem Piloten der Mooney M22 ist zum Glück nichts passiert. Wie dem veröffentlichten Bericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) zu entnehmen ist, demonstriert der jüngste Vorfall, dass in Wangen-Lachen insbesondere für Flugzeuge mit hoher Endanfluggeschwindigkeit nur eine geringe Reserve zur Verfügung steht, um das Flugzeug innerhalb der verfügbaren Pistenlänge kontrolliert bis zum Stillstand abzubremsen. Auf Flugplätzen mit kurzen Pisten sollten sich Piloten umso mehr mental darauf vorbereiten, frühzeitig einen Go Around oder einen Touch and Go einzuleiten, sollte der Anflug zu schnell oder das Aufsetzen zu spät oder nicht auf der Mittellinie der Piste erfolgen.
Zum Thema “Go Around Decision Making and Execution” findet Ihr hier einen lesenswerten Bericht von der Flight Safety Foundation … und um das Ganze dann doch noch etwas aufzulockern, die selbe Thematik im Video musikalisch untermauert: “You can always go around song

 

Meine Drohne hat rund um einen Flugplatz ohne Bewilligung nichts verloren! Auf der Karte des BAZL, die ich auch bei Swisstopo als App herunterladen kann, sehe ich, wo es Einschränkungen gibt. Dies gilt nicht nur für die grossen Flughäfen, sondern für alle Flugplätze und Heliports. Start und Landung sind für Pilotinnen und Piloten die anspruchsvollste Phase eines Fluges. Kreuzt dann noch eine Drohne die Flugbahn, kann es zu einer gefährlichen Situation kommen. (Bild Imago)

Ich fliege meine Drohne sicher

Letztes Jahr plante ich für meinen Sohn Sylvain, der in Marseille studiert, eine Überraschung: ich wollte ihn mit dem Flugzeug zurück nach Genf bringen, um gerade rechtzeitig am Finale des Fussball Schweizer Cups teilnehmen zu können. Der Flugplan, den ich auf www.skybriefing.ch aufgegeben hatte, sah den Abflug aus der Schweiz in Richtung Marseille um 7.30 Uhr vor und die Ankunft in Genf mit Sylvain war für 15.00 Uhr geplant. Leider wurde auf dem Rollfeld von Marseille sofort klar, dass es nicht möglich sein würde, dieses Programm einzuhalten: Wegen einer Panne konnte das Flugzeug nicht wieder gestartet werden. Ich beschloss daher, mit einem Mietwagen in die Schweiz zurückzufahren. Die knappe Zeit, die zur Verfügung stand, um alles schnell zu organisieren, Sylvain abzuholen und die Angst, nicht rechtzeitig zum Kickoff des Schweizer Cups zurückzusein, stresste mich ein wenig.

Die Folge davon war, dass ich vergass die Annullierung des Fluges anzukündigen.

Auf dem Rückweg, kurz vor 16 Uhr, bemerkte ich, was passiert, wenn ein Flugplan nicht geschlossen wird und das System deswegen ins Rollen gerät. Ich erhielt einen Anruf vom Rescue Coordination Centre (RCC) in Zürich: Der Benachrichtigungsdienst von skyguide hatte ihnen mitgeteilt, dass die Frist von einer halben Stunde bereits überschritten war, um meinen Flugplan abzuschliessen. Ich wusste bis anhin nicht, dass Flugpläne aus dem Ausland mit Zieldestination Schweiz zur EOBT (Estimated Off-Block Time) aktiv werden, ungeachtet davon, ob eine Abflugsmeldung eingeht oder nicht. Der RCC versuchte zunächst, Informationen vom Flughafen Marseille zu erhalten, jedoch ohne Erfolg. Genau solche Situationen führten zu der Praxis, dass Flugpläne zur EOBT aktiv werden. Dann nutzte der RCC meinen im Flugplan enthaltenen Telefonkontakt, um mich anzurufen und die Situation zu klären. Sobald ich die Umstände erklärt hatte, war zum Glück alles wieder in Ordnung. Der Mitarbeiter des RCC betonte nochmals, wie wichtig es sei, sehr präzise und systematisch in der Flugplanplanung zu sein. Dazu gehören auch die Flugplanfolgemeldungen wie DLA (Verspätung), CHG (Änderung) oder CNL (Aufhebung), die über www.skybriefing.ch oder auch gebührenfrei über 0800 437 837 übermittelt werden können.

Seitenwind kann während der Landephase Schwierigkeiten bereiten. Ein Comic von Sunny Swift erinnert uns daran, was es unter solchen Bedingungen zu beachten gilt.

Download Comic

Bild: © EASA
Comic: © Elena Garcia & Monica Mestre, EASA

Bitte aktuelles NOTAM beachten. Auf dem Flugplatz Grenchen kann per heute wieder zu den gewohnten Zeiten geflogen werden. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hat gestern einen Antrag des Flugplatzes Grenchen bewilligt. Somit werden die Zeiten, in denen in Grenchen ein Instrumentenflug-Betrieb (IFR) ohne Flugsicherung (ATC) angeboten wird, ausgedehnt. Nach eingehender Prüfung der sicherheitsrelevanten sowie aber auch der rechtlichen Aspekte, kann das BAZL nun den Antrag des Flughafen Grenchen bewilligen. In den Randstunden und über die Mittagszeit wird nun auch IFR ohne ATC ermöglicht (IFR ohne ATC: 17.00 – 9.00 Uhr, 12.15-13.45 Uhr). Das BAZL ist sich der Wichtigkeit des Grenchner Flugplatzes bewusst. Vertreter des BAZL haben den Flughafen und Skyguide darin unterstützt, ein Konzept zu finden, das einerseits sicher ist und andererseits den nationalen und internationalen Vorgaben standhält.

Über das Wochenende hat die temporäre Verkürzung der Betriebszeiten auf dem Flugplatz Grenchen sowohl in den Medien wie in der Szene einigen Staub aufgewirbelt.

Bekanntlich läuft in Grenchen das Pilotprojekt IFR ohne ATC, das in den Randstunden am Morgen und am Abend einen IFR-Betrieb ohne ATC, aber mit einer Radio Mandatory Zone (RMZ) vorsieht. Skyguide kann nun aus personellen Gründen den ATC-Betrieb nicht mehr im vorgesehenen und vertraglich festgelegten Rahmen weiterführen. Aus diesem Grund wollen der Flugplatz und Skyguide eine Ausweitung der RMZ in den Randstunden und über die Mittagszeit. Ein erster Antrag an das BAZL Anfang August musste wegen inhaltlicher Mängel zurückgewiesen werden. In der Zwischenzeit wurde weder ein ergänztes Gesuch noch eine Sicherheitsüberprüfung vorgelegt, so dass das BAZL am Freitag nicht in der Lage war, kurzfristig eine Bewilligung für eine Erweiterung der RMZ zu erteilen. Mittlerweile liegt ein neuer Antrag des Flugplatzes vor, der nun geprüft wird. Wenn dieser Antrag vollständig und inhaltlich korrekt ist, kann eine Bewilligung zeitnah erfolgen. Ein Mitarbeiter des BAZL hat den Flughafen am Samstag beim Erstellen des Antrags unterstützt. Da sich Skyguide ausserstande sieht, bis zur Bewilligung des Antrages ihre Leistungen weiter zu erfüllen, bleibt der Flugplatz stundenweise geschlossen.

“Deinen” Flugplatz kennst du in- und auswendig. Du weisst welchen Rollweg du wann benutzen kannst, welche Piste wann geöffnet ist und die Procedures kennst du meist aus dem Kopf. Doch wie sieht es auswärts aus? Ein Video der australischen Aufsichtsbehörde zeigt auf, wie wichtig es ist, sich bereits vor dem Einsteigen in das Flugzeug nicht nur über die Flugroute sondern bereits über das Geschehen am Boden zu informieren.