Kohlenmonoxidvergiftung – der leise “Pilotenkiller”

Foto und Copyright: Tashi Dolma Hinz

Im Winter ist es kalt, so auch im Cockpit. Wenn wir die Kabinenheizung einschalten, dann lauert bei Motorflugzeugen ein Risiko: Die Kohlenmonoxidvergiftung. Kohlenmonoxid, kurz CO, entsteht bei der unvollständigen Verbrennung organischer Kraftstoffe wie z.B. in Kolbenmotoren oder Heizungen.

Es ist ein farb-, geruchs- und geschmackloses Gas resp. Gift. Für den Menschen ist es deshalb gefährlich, weil es auch in hohen Konzentrationen nicht wahrnehmbar ist und es viel stärker an das Hämoglobin der roten Blutkörperchen anbindet als Sauerstoff, was letztlich den Sauerstofftransport durch das Blut verunmöglicht. Das untenstehende Video zeigt euch die Geschichte des Pilots Dan Bass, wie er mit dem Schrecken davongekommen ist. Gleichzeitig möchten wir euch den Flyer von Sunny Swift zu diesem Thema nicht vorenthalten.

Symptome einer CO-Vergiftung
Die Kohlenmonoxid-Vergiftung ist aufgrund der unspezifischen Beschwerden nur schwer zu erkennen. Je nach Konzentration kann es laut Ärzten zu verschiedensten Symptomen kommen: ab 150 ppm (parts per million) Kopfschmerzen nach ein bis zwei Stunden, bei 200 ppm zusätzlich Schwindel, bei 800 ppm Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Krämpfe schon nach 45 Minuten. Im Extremfall führt eine Konzentration von 6400 ppm innerhalb von ein bis zwei Minuten zu Kopfschmerzen und Schwindel und innerhalb von 10 bis 15 Minuten zum Tod.

Ursachen für CO im Cockpit
Das unsichtbare Gift Kohlenmonoxid kann über verschiedene Wege ins Cockpit gelangen. Betroffen sind vor allem geschlossene einmotorige Flugzeuge, bei denen der Pilot unmittelbar hinter dem Verbrennungsmotor sitzt. Die Ursache kann technischer oder konstruktiver Natur sein. Technische Ursachen sind meist Defekte in der Abgasanlage, vor allem im Bereich des Wärmetauschers für die Kabinenheizung. Strömen Motorabgase durch Lecks in den Motorraum, können sie von dort auch durch ungenügend abgedichtete Durchführungen im Brandschott ins Cockpit gelangen.

Fazit: Nur ein Detektor bringt Sicherheit
Ein akuter Anstieg der CO-Konzentration in der Cockpitluft lässt sich nur mit entsprechenden Geräten oder Instrumenten feststellen. Beim Überschreiten eines Grenzwerts geben sie visuelle oder akustische Warnsignale aus. Nur so hat der Pilot, die Pilotin, genug Zeit entsprechend schnell zu reagieren und dem Cockpit Frischluft zuzuführen. Wer also um die Gefahr von Kohlenmonoxid weiss, sollte das Risiko entsprechend mitigieren.

 


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