Blitzumfrage Vergaservereisung – die Ergebnisse

Vor gut zwei Wochen haben wir das Thema Vergaservereisung thematisiert und im Nachgang eine kleine Blitzumfrage gemacht. Daran haben rund 65 Pilotinnen und Piloten teilgenommen. Vielen Dank! Hier zwei Beispiele:

  • Ich habe plötzlich während des Fluges einen marginal anderen Ton des Motors und eine leichte Vibration festgestellt und meinen Kopiloten gefragt, ob er die gleiche Wahrnehmung hat. Danach habe ich präventiv den CarbHeat gezogen und etwa zwei Minuten laufen lassen. Danach lief der Motor wieder “normal”.
  • Im Zweifel und immer bei tiefen Powersettings ziehe ich die Vergaserheizung. Im Flug hatte ich noch nie eine Vergaservereisung festgestellt, jedoch schon mehrfach auf dem Boden nach dem Anlassvorgang im Winter.

Nun, aus der Umfrage geht hervor, dass die Feststellung, ob eine Vergaservereisung vorliegt, in der Flugpraxis nicht ganz einfach ist. Umso wichtiger ist daher der Fokus auf präventive Massnahmen, sodass eine solche eben gar nicht entsteht.

Gerade bei «Icing conditions» und einem kleinen Spread – d.h. der Differenz zwischen Temperatur und Taupunkt – ist eine Vergaservereisung insbesondere am Boden auf dem Weg zur Piste und bei einer niedrigen Motordrehzahl recht hoch. Ausserdem gehört zum regelmässigen Cruisecheck ebenfalls das Einschalten des Carbheat für ein paar Minuten.

Zu guter Letzt ist anzumerken, dass Vergaservereisungen vorwiegend bei höherer Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von etwa -5 bis weit über +20 °C auftreten können. Viele Piloten glauben, dass dies nur im Winter passieren kann. Die Gefahr, dass der Vergaser vereisen kann, ist also nicht nur auf die Wintermonate beschränkt. Deshalb empfehlen wir auch im Sommer den Carb. Heat im Anflug prophylaktisch zu ziehen (aber nicht mehr bei >30°).

Unser Fazit: Lieber einmal mehr den Carb. Heat ziehen!


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