Anwerfen von Flugmotoren von Hand

© Illustration: Helmut Mauch,HEEL Verlag, Buch Rodscher

Was passieren kann, wenn man ohne Fachkenntnisse den Motor eines Flugzeuges von Hand anwerfen will, musste ein Pilot 1956 auf dem Flugplatz Belpmoos am eigenen Leib erfahren. Wollte der Pilot doch zu einem Trainingsflug starten, als beim Rollen der Motor seiner Piper J3C-65 Cub HB-OIA plötzlich abstellte. Den Antrieb konnte der Pilot zwar alleine wieder anwerfen, in der Hektik vergass er wohl aber den Leistungshebel genügend weit zurückzustellen…

Was danach passierte, kann man sich bildlich vorstellen: Gemäss dem Rapport setzte sich die Piper Cub in der Folge in Bewegung. Der Pilot konnte sich zwar noch an der Einsteigeöffnung der Maschine festhalten, wurde dann aber während rund zwei Minuten vom Flugzeug im Kreis herum geschleift. Doch lest selber im (aus heutiger Sicht sehr amüsanten) Rapport von 1956 wie die Geschichte vonstattenging.

Damit euch das nicht auch passiert, hier noch ein paar hilfreiche Tipps zum Anwerfen von Motoren von Hand:

  • Wenn möglich eine zweite Person beiziehen, die mit dem Anwerfen von Motoren von Hand vertraut ist
  • Radschuhe unter die Räder
  • Ignition switch OFF
  • Gashebel auf ca. 10 % Leistung setzen
  • Fuel shut-off ON
  • Propeller mehrmals durchdrehen
  • Ignition swith ON
  • Propeller anwerfen


Rapport über den Unfall des Flugzeuges HB OIA 1956:

Rapport HB-OIA_Unfall_BRN_1956-12-28 (als PDF)


Zusatzinfo zur HB-OIA:

Man könnte auch sagen: Piper Cub leben länger. Die betroffene Maschine wurde wie die meisten Cubs nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aus Überschussbeständen vom damaligen US Army Air Corps übernommen. Die HB-OIA ist seit dem 31. Mai 1946 ununterbrochen im HB-Register eingetragen und die Maschine verfügt nach wie vor über ein gültiges nationales Lüfttüchtigkeitszeugnis.


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